Zur Einrichtung
Seit 1985 existiert am Institut für Romanistik der Universität Innsbruck eine für Österreich einzigartige und zentrale Dokumentationsstelle auf dem Gebiet der romanischen Textmusik, die Abteilung Textmusik in der Romania.
Zur inhaltlichen Ausrichtung
Gegenstand von Forschung und Dokumentation sind alle Formen des sprachlichen Ausdrucks in den romanischen Ländern, die mit dem Medium Musik in Verbindung stehen:
- die traditionellen Mischformen Oper, Operette, Musical etc. im Bereich der Romania
- sämtliche Spielarten des romanischen Kunstlieds
- sämtliche Spielarten des romanischen Volkslieds
- sämtliche modernen populären Liedformen in der Romania (Chanson, Schlager, Popsong, Rock, Rap, Lieder der politischen Agitation etc.)
- Rezitationstexte aus der Romania mit Instrumentalbegleitung.
Den derzeitigen Schwerpunkt in Dokumentation und Forschung bildet das zeitgenössische Lied in Frankreich und den frankophonen Ländern (Québec), in Italien, Portugal und Brasilien, in Spanien und Hispanoamerika.
Zur Dokumentation
Die Abteilung verfügt zum gegenwärtigen Zeitpunkt über eine Diskothek von circa 5.000 Tonträgern (Schallplatten, CD, Kassetten) mit mehr als 45.000 Einzeltiteln. Sie sind nach neuesten Gesichtspunkten in einer Datenbank gespeichert und jederzeit, auch kombiniert, abrufbar.
Den Zugang zu den reichen Beständen erleichtert seit 1993 ein Tonträgerverzeichnis, das am Institut bezogen werden kann und laufend durch Zusatzhefte ergänzt wird:
Mathis, Ursula - Fuchs, Gerhild: Textmusik in der Romania. Tonträgerverzeichnis 1985-1993 (= Veröffentlichungen der Universität Innsbruck, 195). Innsbruck 1993. 385 Seiten.
Die Tonträger werden ergänzt durch eine Fachbibliothek von mehr als 2.000 Publikationen: Textbände, Anthologien, Monographien, schwer zugängliche Publikationen in Zeitschriften und Zeitungen, Biographien, bibliographische Nachschlagewerke, einschlägige Zeitschriften, die in den gängigen Bibliotheken meist nicht auffindbar sind, vereinzelt Partituren.
Sämtliche Tonträger können im angrenzenden Tonstudio der Geisteswissenschaftlichen Fakultät abgehört oder überspielt werden. Das Tonstudio bietet aber auch die Möglichkeit, eigene Aufnahmen zu produzieren.
Zur Forschung
Im Laufe der letzten Jahre sind im Rahmen der Abteilung zahlreiche einschlägige Arbeiten (Publikationen, Dissertationen, Diplomarbeiten) zu den verschiedensten Bereichen der Textmusik entstanden. Stellvertretend seien genannt:
- Arbeiten zu methodologischen Grundsatzfragen
- Gattungsbestimmungen spezifischer Textmusikformen (Chanson, Romanze, Zarzuela)
- interkulturell orientierte Studien
- Detailuntersuchungen zu einzelnen Auteurs-Compositeurs-Interprètes
- epochenbezogene Aufarbeitungen des Lieds
- Studien zu Oper, Opernverfilmung und Musical
u.a.m.
Zur Öffentlichkeitsarbeit
Ausgehend von der Überzeugung, daß
- gerade populäre Textmusik auf sehr subtile Weise mit der alltäglichen Erfahrungswelt verknüpft ist,
- sich in ihr die Problematik der modernen Kulturindustrie exemplarisch widerspiegelt und
- vor allem in der Lehrerausbildung der neuphilologischen Fächer die "Medienerziehung" einen neuen Schwerpunkt darstellen sollte,
wurden und werden im Rahmen der Abteilung laufend Veranstaltungen der folgenden Art organisiert:
- Vorträge
- Fortbildungsseminare
- Symposien ("Université d'été de la chanson française")
- Lehrveranstaltungen
- Konzerte (Léo Ferré, Gilbert Laffaille, Maren Berg, Sapho)
Zum wissenschaftlichen Umfeld
Textmusik in der Romania versteht sich als Teil jener interdisziplinären Forschungsrichtung, die die "Berührungspunkte" von Wort und Ton - von Text und Musik - zu analysieren und zu systematisieren versucht. Wesentliche Impulse bezog sie in den späten 70er Jahren aus den Diskussionen um die Semiotik.
Die interdisziplinären Bemühungen gehen Hand in Hand mit neuen interkulturellen Sichtweisen: Die verschiedenen Phänomene der Berührung von Text und Musik lassen sich als Teilaspekte des kulturellen Selbstbewußtseins bestimmter gesellschaftlicher Gruppen, Epochen oder Länder verstehen. Darüberhinaus sind gerade in der Textmusik - in ihren historisch gewachsenen Formen (Troubadourlyrik, Oper etc.) wie in ihren modernen und populären Ausprägungen (Schlager, populäres Lied) - über das Entstehungsland hinausgehende Bezüge stets mitzudenken.
Was finden Sie in unserem Archiv?
·Tonträger von mehr als 1000 Interpreten (Komponisten, Autoren)
·die dazugehörigen Texte
·autobiographische Darstellungen und literarische Texte der genannten Künstler
·Sekundärliteratur zu Interpret, Komponist, Autor und Werk
·Zeitungsartikel
·Diskographien
·Partituren in Auswahl
·Videos in Auswahl
·themenbezogene Text- und Tonanthologien
·Computerrecherchen zu Stichwörtern und Themen
·Literatur zu den Beziehungen zwischen Text und Musik, zu Fragen der Gattungsdiskussion, zu methodologischen Fragen (Interdisziplinarität)
·didaktisch relevante und verwertbare Untersuchungen zur Textmusik
·Nachschlagewerke etc.
Wie können Sie es benützen?
Das Archiv steht allen wissenschaftlich Interessierten im In- und Ausland, aber auch allen, die sich beruflich oder privat mit Textmusik beschäftigen, zur Verfügung. Das gesamte Material kann unter Wahrung der urheberrechtlichen Bestimmungen in der Abteilung eingesehen und abgehört werden.
Die Benützung des Archivs ist kostenlos. Für das Überspielen von Tonträgern werden geringe Bearbeitungsgebühren eingehoben.
Wo finden Sie uns?
Abteilung "Textmusik in der Romania"
Institut für Romanistik
Universität Innsbruck
Innrain 52
A-6020 Innsbruck
Prof. Dr. Ursula Mathis
Tel.: 0043 512 5074208
Fax: 0043 512 5072883
Email: Ursula.Mathis@uibk.ac.at
Dr. Gerhild Fuchs
Tel.: 0043 512 5074229
Fax: 0043 512 5072883
Email: Gerhild.Fuchs@uibk.ac.at
Mag. Birgit Steurer
Tel.: 0043 512 5074222
Fax: 0043 512 5072883
Email: Birgit.Steurer@uibk.ac.at
Wann stehen wir Ihnen zur Verfügung?
Montag bis Freitag: 9 - 12 Uhr
und nach Vereinbarung